Wunderschön und voller Geschichte:
Die Dorfkirche in Altenkirchen
Neben der Marienkirche zu Bergen ist sie Rügens älteste Kirche, die um 1200 erbaute Pfarrkirche von Altenkirchen. In unserer kleinen Reihe über die überaus sehenswerten Dorfkirchen der Insel Rügen darf sie deshalb natürlich nicht fehlen.
Man schreibt das Jahr 1168. Mit dem Fall der slawischen Tempelburg am Kap Arkona beginnt die Christianisierung der Insel Rügen. Vermutet wird, dass die Dänen unmittelbar nach der siegreichen Schlacht damit begannen, die Kirche auf einem alten slawischen Begräbnishügel zu errichten. Aus der frühesten Bauperiode haben sich der romanische Chor und das Chorquadrat erhalten. Das Kreuzrippengewölbe der dreischiffigen Basilika stammt aus der Spätgotik.
Die hübsche Kirche galt schon früh als kultureller Anziehungspunkt. In den Geschichtsbüchern tauchen neben dem des hiesigen Pastors und Dichters Gotthard Ludwig Theobul Kosegarten solch bekannte Namen wie Ernst-Moritz Arndt, Friedrich Schleiermacher, Caspar David Friedrich, Philipp Otto Runge und Wilhelm von Humboldt auf, die hier während ihrer Rügenreisen einkehrten.
„Hier ist gut seyn“ – lesen Sie hier, wie die ev. Kirchengemeinde diese berühmten Worte von Kosegarten heute mit Leben erfüllt.
Das Grab des 1818 gestorbenen Pastors Kosegarten, der besonders auch durch den Bau der Uferkapelle in Vitt und seine Uferpredigten bekannt geworden ist, liegt gleich neben dem Kircheneingang.
Mit ihren relativ gut erhaltenen Stilelementen aus Romanik und Gotik, insbesondere mit ihren interessanten Fresken, gilt die Kirche unter Kennern als Juwel. Der sehenswerte Altar wurde 1724 von Elias Kessler gestaltet, ebenso der Taufengel.
Von Bedeutung sind aber auch der Taufstein und der sogenannte „Svantevitstein“. Der Taufstein wurde 1240 mit aus Kalk von Gotland gefertigt. Die vier seitlich angebrachten Köpfe sollen die Paradiesflüsse Pischon, Gihon, Tigris und Euphrat verkörpern. Der wohl als Zeichen des Triumphes liegend verbaute „Svantevitstein“ ist in der Mauer der südlichen Eingangshalle zu finden und gilt als das älteste und am besten erhaltene Zeugnis des vorchristlichen Svantikultes auf Rügen.
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