Weltmeisterlich: Seltene Biere von der Insel Rügen
OAR zu Gast in der Rügener Insel-Brauerei. Unser 25. Shoppingtipp für Sie.
OAR zu Gast in der Rügener Insel-Brauerei. Unser 25. Shoppingtipp für Sie.
Wo auf der Welt man die Kunst, aus Wasser, Hefe, Hopfen und Malz ein Bier zu brauen, wohl am besten beherrscht, ist eine fast schon philosophische Frage, die so alt ist wie das Bier selbst. Und dass man auf der Insel Rügen nicht nur etwas von Fischen und Urlaub, sondern auch vom Bierbrauen versteht, haben die Macher der Insel-Brauerei mit gleich mehreren internationalen Spitzenauszeichnungen in den letzten Jahren eindrucksvoll bewiesen.
Das wollten wir uns natürlich mal genauer ansehen und haben uns deshalb zu einer der Brauerei-Führungen angemeldet, die die Rügener Insel-Brauerei regelmäßig anbietet. Unser Guide an diesem Tag ist Sebastian Riekehr, einer der drei Braumeister des Unternehmens.
Seit 2015, so berichtet er, gibt es die Rügener Insel-Brauerei. Habe man damals noch mit sechs Mitarbeitern angefangen, sind es heute 27 Arbeitsplätze und ein Drei-Schicht-System, in dem das Team seine Seltenen Biere nicht nur für den deutschen Markt produziert, sondern inzwischen sogar auch für den Export in 18 Länder, u.a. nach Holland, Frankreich, Österreich und in die Schweiz. Selbst in Australien und China ist man schon auf die edlen Biere mit der markanten Papier-Umhüllung aufmerksam geworden.
Hier braut man ausschließlich eigene Kreationen mit besten Zutaten, inspiriert von wenig bekannten, fast vergessenen historischen Bierstilen und von der internationalen Biertradition. Das ist der Grund, weswegen man von internationalen Jurys in den vergangenen Jahren förmlich mit Preisen überhäuft wurde, u.a. 4x mit dem WORLD BEER AWARD.
Immerhin führen mit Markus Berberich und Frank Lucas ja auch gleich zwei Diplom-Braumeister das Unternehmen. Letzterer wurde 2017 sogar Deutscher Meister und ist Vizeweltmeister der Biersommeliers.
Es ist also tatsächlich etwas dran an der einzigartigen Qualität, die hier im unscheinbaren Örtchen Rambin auf der Insel Rügen produziert wird. Seitdem es die Ortsumgehung durch die neue Schnellstraße gibt, verirren sich deutlich seltener Durchreisende hierher. Die Besucher aber, die die Rügener Insel-Brauerei ansteuern, kommen dafür ganz gezielt hierher und sind durchaus bereit, für eine einzige 0,75 Liter-Flasche oder eines der äußerst dekorativen Geschenksets unter Umständen mehr Geld auszugeben, als sonst vielleicht ein ganzer Kasten Bier irgendwo im Supermarkt kostet.
Während Sebastian Riekehr bei der Führung voll in seinem Element ist, fangen wir die Eindrücke vor allem mit der Kamera und der Nase ein. Schon beeindruckend, diese technischen Anlagen, dazu die Wärme und der süßlich-schwere Maischeduft, der die Luft schwängert. Für alle Detail-Interessieren hat die Insel-Brauerei übrigens ein sehr gutes Video veröffentlicht. Jetzt auf Youtube ansehen >>>
Wir lassen an dieser Stelle einfach mal Bilder sprechen – bitte unter der Galerie einfach auf „Mehr laden“ klicken.
Spezialmalze.
Gebraut wird in der Rügener Insel-Brauerei ausschließlich mit Spezialmalzen aus Gerste, Weizen, Hafer und Roggen. Sie sorgen für die samtweiche bis cremige Textur der Seltenen Biere.
Mit der unterschiedlichen Röstung der Malze entstehen Biere von strohgelber über kastanienbraune bis hin zu tiefschwarzer Farbe und mit spannenden Duftspielen, z.B. von Espresso oder Bitterschokolade.
Naturdoldenhopfen.
Nur ganze Dolden vom Naturhopfen kommen in den Sudkessel der Insel-Brauerei. So erzielt man die beste Bittere und den feinsten Duft.
Je nach Bierstil werden Hopfensorten aus der ganzen Welt eingesetzt, z.B. aus der Hallertau, aus Japan, Neuseeland oder Australien. Und mit einem in Deutschland einzigartigen, temperierbaren Hopfengeber kitzeln die Braumeister der Insel-Brauerei das beste Duftspiel aus dem Naturdoldenhopfen heraus.
Offene Gärung.
Weil die Seltenen Biere in flachen, offenen Gärwannen gären, können die obergärigen Hefen ganz ohne hydrostatischen Druck ihr volles Duft- und Geschmackspotenzial entfalten. Bei jedem Bier werden zwei unterschiedliche Hefen eingesetzt. Alle Biere durchlaufen außerdem drei Gärschritte: Hauptgärung in offenen Wannen, Nachgärung in Tanks für die erste Anreicherung mit CO2 und die dritte Gärung in der Flasche mit einer zweiten Hefe für die Perfektionierung des Geschmacks, der Schaumstabilität und der feinperligen Kohlensäure.
Flaschenreifung.
Ein unschätzbares Qualitätsmerkmal. Die Biere bekommen eine Dosage und reifen in der temperierten Reifekammer bei 25°C für mindestens 10 Tage nach der Abfüllung. So erreichen sie eine einzigartige Geschmackstiefe. Die sehr feinperlige Kohlensäure wird perfekt in den Bierkörper eingebunden und sorgt für eine stabile Schaumkrone im Glas. Die Flaschenreifung garantiert Sauerstofffreiheit in der Flasche und ist in Verbindung mit dem Naturpapier als Lichtschutz die Garantie für eine besonders lange natürliche Frische.
Nach so viel interessantem Input lassen wir uns zum Ende der Führung natürlich nicht zweimal bitten, die Seltenen Biere selbst einmal zu verkosten. Dabei hat man die Wahl aus 16 alkoholischen und 4 alkoholfreien Sorten, die aktuell in der Insel-Brauerei entstehen. Sehr sympathisch ist, dass die Sommeliers am Tresen die jeweiligen Geschmacksvorlieben des Gastes erfragen, ganz toll beraten und natürlich detailliert über alle Biere des Hauses Auskunft geben können.
Es ist naheliegend, dass man sich zum Abschluss gleich mit ein paar der Seltenen Biere eindeckt. Gerade die dekorativen Biersets sind ideal für die besonderen Anlässe und zum Verschenken. Natürlich kann man sich Nachschub auch jederzeit im Online-Shop der Insel-Brauerei bestellen oder beim Einkauf in den gut sortierten Supermärkten der Insel mitnehmen.
Während Man(n) sich eine der regelmäßig angebotenen Führungen und daran anschließend vielleicht noch eine Bierverkostung gönnt, kann sich der Rest der Familie ganz wunderbar gleich nebenan in der Alten Pommernkate umsehen. Viele rügentypische Sachen, Bücher, Souvenirs, Dekoartikel und gastronomische Angebote warten dort auf Sie.
Öffnungszeiten
täglich 10 – 19 Uhr
Anreise mit den Bussen der VVR, der Bahn oder dem eigenen Fahrzeug bis Rambin. Kostenfreie Parkplätze vor Ort.
Achtung: Von der Schnellstraße zwischen Stralsund und Bergen besteht keine Abfahrt zur Ortslage Rambin. Bitte also die „alte“ B96 benutzen.
Neueste Kommentare