Lebendige Traditionen: In der Museumswerkstatt der Spielkartenfabrik Stralsund werden regelmäßig Führungen angeboten.

Wertvolles Kulturgut: Die Spielkartenfabrik Stralsund

OAR zu Besuch in der Museumswerkstatt Stralsund.

Skat, Doppelkopf oder Rommé kennt wohl Jeder. Dass aber beispielweise die Wurzeln der weltbekannten Altenburger Spielkartenfabrik in der Hansestadt Stralsund liegen, wissen nur Insider.

Wie sich der Jugendkunst e.V. Stralsund um die Pflege und den Erhalt der alten Traditionen bemüht und was Rum & Rollmops, Fischköppe, Shehkuh oder Devil´s Strait mit dem Ganzen zu tun haben, erfahren Sie hier.

Ein arbeitendes Museum

Hätten Sie gedacht, dass Stralsund als die Wiege der industriellen Spielkartenfabrikation gilt? Schon 1765, so wissen es die Chroniken, gründete ein gewisser Johann Kasper Kern seine Fabrik in Stralsund, aus der später die Vereinigten Stralsunder Spielkartenfabriken (VSS) hervorgehen.

Über 150 Jahre lang wurden hier am Strelasund Spiele produziert, die auf der ganzen Welt Absatz fanden, bevor der Betrieb dann später nach Altenburg übersiedelte. 2015 beging man den inzwischen 250. Geburtstag des Stralsunder Teils der ASS, was für „Altenburg Stralsunder Spielkarten“ steht.

Die am Katharinenberg 35 ansässige Spielkartenfabrik Stralsund, die wir für unsere Ausflugs- und Museumstipps schon lange auf dem Wunschzettel hatten, produziert in ihrer Museumswerkstatt auf den originalen Druckmaschinen in kleinen Auflagen historische und neue Kartenblätter.

Neben Klassikern wie Skat, Doppelkopf und Rommé sind auch einige recht exotisch anmutende Namen in der Vitrine mit den Verkaufsartikeln zu finden:

Das „Kleine Pandämonium“ beispielsweise vermittelt die faszinierende Fülle der Dämonen in einem Quartettspiel. „Shehkuh“ dagegen ist ein Anlegespiel für Kombinierer. „Rum & Rollmops“ nennt sich ein kartenbasiertes Strategiespiel für 2 bis 6 Spieler, das ohne Würfel und Spielbrett auskommt. Und „Devil’s Strait“ schließlich vermischt die französische und deutsche Tradition eines Vollbild-Poker-Blatts und fügt den Bildkarten neue Interpretationen hinzu.

Passend zur Küste gibt´s natürlich auch „Fischköppe“-Kartenspiele, nämlich ganz nach Belieben als Skatblatt, für Doppelkopf oder für Rommé. Ganz schön kreativ, die Stralsunder!

Wir haben uns einer der regelmäßig angebotenen Führungen angeschlossen und unsere Eindrücke für Sie in der nachfolgenden Galerie festgehalten.