Die kleinen Nachbarn der Insel Rügen

Unsere wunderschöne Insel Rügen

Rügen als Deutschlands größte Insel ist vielen bekannt, aber wie sieht es mit den kleinen Inseln rund um das große Eiland aus? Heute stellen wir Ihnen einige davon vor!

Greifswalder Oie

Die Greifswalder Oie ist eine etwa 54 Hektar große Insel in der Pommerschen Bucht. Sie ist die östlichste deutsche Insel in der offenen Ostsee. Der darauf befindliche Leuchtturm hat den gleichen Namen.

Die Insel mit der markanten Steilküste ist etwa 1.550 Meter lang, maximal 570 Meter breit und im Kliff auf der Ostseite maximal 19 Meter hoch. Ein 49 Meter hoher Leuchtturm mit einem der stärksten Leuchtfeuer in der Ostsee befindet sich auf der Insel. Die ganze Insel ist ein Naturschutzgebiet.

Die Greifswalder Oie wird von Ausflugsdampfern von Peenemünde und Freest aus angelaufen. Allerdings ist die Oie als Naturschutzgebiet der Öffentlichkeit nur begrenzt zugänglich. Maximal 50 Personen pro Tag dürfen die Insel betreten. Privater Bootsverkehr und Baden sind nicht gestattet und gastronomische Einrichtungen existieren dort nicht. Die Insel kann vom Hafen zum Leuchtturm an der Nordspitze über einen beschilderten Weg erwandert werden.

Der östlichste deutsche Leuchtturm Greifwalder Oie hat seinen Standort am Übergang zum freien Seeraum der Ostsee. Die Grundsteinlegung erfolgte am 24. August 1853 durch König Friedrich Wilhelm IV. von Preußen. Der heute unter Denkmalschutz stehende, 38,6 Meter hohe, achteckige Turm wurde am 1. Oktober 1855 offiziell in Betrieb genommen. Er ist bis heute mit 26 Seemeilen (rund 50 Kilometer) Tragweite der lichtstärkste Leuchtturm Mecklenburg-Vorpommerns und besitzt eine linksdrehende Optik mit einer Blitz-Wiederkehr von 3,8 Sekunden. Die Feuerhöhe liegt 48,5 Meter über dem Meeresspiegel.

In den Anfangsjahren wurde das Licht mit Rapsöl erzeugt, ab 1885 wurden Petroleumlampen dazu verwendet. In den Jahren 1911–1914 erfolgte ein Umbau, bei dem ein neues Laternenhaus der Firma Pintsch aus Berlin mit einem Durchmesser von 4,5 Meter errichtet wurde. In das vergrößerte Laternenhaus wurde eine Fresnel-Linse der Firma Weule aus Goslar mit einer Brennweite von 900 Millimeter und einer Höhe von 2,8 Meter eingebaut. Ab 1938 wurden elektrische Scheinwerferlampen mit einer Spannung von 110 V und einer Leistung von 2000 Watt zur Lichtsignalgebung genutzt. 1978 wurde der Leuchtturm auf eine Fernüberwachung umgestellt, so dass der letzte Leuchtfeuermaschinist den Turm verließ und damit die 120-jährige Geschichte der Leuchtfeuerwärter auf der Insel beendete. 1994 erfolgte eine weitere Sanierung, bei der Entladungslampen eingebaut wurden (400 V bei 2000 Watt). Seit dem Frühjahr 2007 ist das Gebäude im Sommer täglich für eine begrenzte Zahl von Touristen geöffnet.

Leuchtturm Greifswalder Oie (Foto: wikipedia.de)

Leuchtturm Greifswalder Oie (Foto: wikipedia.de)

Insel Hiddensee

Das „söte Länneken“ (plattdeutsch: süßes Ländchen) wird die westlich von Rügen gelegene Insel Hiddensee genannt.

Der Name „Hedinsey“ taucht bereits in der Prosa-Edda auf und bedeutet „Insel der Hedin“. Der legendäre Norwegerkönig Hedin soll hier um eine Frau oder auch nur um Gold gekämpft haben. Unter dänischer Herrschaft war offiziell „Hedins-Oe“ gebräuchlich. Noch 1880 hieß die Insel in deutschen Karten „Hiddensjö“, noch 1929 in deutschen Reiseführern „Hiddensöe“ und erinnerte damit an die Zeit der Dänen. Nach Hiddensee kommen Sie mit den Fährschiffen der Weißen Flotte und der Reederei Hiddensee, die von Schaprode, Stralsund, Ralswiek, Breege und Wiek die Schwesterinsel Rügens ansteuern. Die Alternative sind die Wassertaxis, die direkt im Hafen Schaprode ablegen.

Insel Hiddensee

Quelle: Reederei Kipp

Insel Heuwiese

Die Heuwiese ist eine ca. 14 ha große unbewohnte deutsche Ostseeinsel und liegt etwa jeweils zwei Kilometer südlich von Ummanz bzw. westlich von Rügen. Sie gehört zur Gemeinde Ummanz.

Sie hat eine maximale Ausdehnung von 900 Metern (in Nordwest-Südost-Richtung) und ist etwa 14 Hektar groß. Die etwas über 1 Meter hohe Vogelschutzinsel liegt im Nationalpark Vorpommersche Boddenlandschaft. Die Insel ist ein typisches Salzgrasland der vorpommerschen Boddenküste und entstand aus trockenfallenden Anlandungsgebieten. Die entstandenen Flächen liegen nur wenige Zentimeter über Normal Null und werden unregelmäßig überflutet.

Den Namen hat die Insel durch ihre ursprüngliche Nutzung als Viehweide. Seit Mitte des 19. Jahrhunderts ist sie auch als Seevogelkolonie bekannt und wurde 1939 offiziell als Brutstätte für Küstenvögel unter Schutz gestellt.

Bemerkenswert sind die großflächigen Meldengestrüppe im Zentralbereich der Insel. Diese nährstoffliebenden Pflanzen können sich dank der intensiven “Düngung” durch den Vogelkot so stark entwickeln. Das unterstreicht eindrücklich, wie groß die Anzahl der Vögel ist, die die Insel als Brut- und Rastgebiet nutzen.

Derzeit brüten auf der Heuwiese 17 verschiedene Vogelarten, so u. a. Silbermöwe (Larus argentatus) und Höckerschwan (Cygnus olor), die 2010 mit 285 bzw. 105 Brutpaaren vertreten waren. Entenvögel wie z. B. Mittelsäger (Mergus serrator) nutzen die hohen Melden als geschützten Brutplatz, die Bestände sind in den letzten 15 Jahren jedoch eingebrochen und weisen von ehemals 110 Brutpaaren 1990 nur noch 2 im Jahr 2010 auf. Die vegetationsfreien Bereiche der Insel werden von Flussseeschwalben (Sterna hirundo) angenommen – 2010 brüteten dort 46 Vögel.

Eine Besonderheit der Insel ist eine Kolonie von Kormoranen (Phalacrocorax carbo). Normalerweise brüten die Vögel auf Bäumen. Auf der Heuwiese findet man jedoch eine ebenerdige Kolonie mit durchschnittlich 500 bis 1000 Nestern (2010: 620 Brutpaare), die zur Forschung hinsichtlich der Populationsentwicklung und des sozialen Verhaltens der Tiere ideal geeignet ist.

Foto: nationalpark-vorpommersche-boddenlandschaft.de

Foto: nationalpark-vorpommersche-boddenlandschaft.de

Kormorankolonie (Foto: www.nationalpark-vorpommersche-boddenlandschaft.de)

Kormorankolonie (Foto: www.nationalpark-vorpommersche-boddenlandschaft.de)

Muldengestrüppe bieten Silbermöwen ideale Brutbedingungen (Foto: www.nationalpark-vorpommersche-boddenlandschaft.de)

Muldengestrüppe bieten Silbermöwen ideale Brutbedingungen (Foto: www.nationalpark-vorpommersche-boddenlandschaft.de)

Insel Liebitz

Die Insel Liebitz liegt im Kubitzer Bodden etwa 700 Meter westlich der Insel Rügen.

Die Insel ist ca. 1000 × 700 Meter groß und hat eine Fläche von ca. 41 ha. Im Westen der niedrigen, nur wenige Meter hohen Insel befindet sich der durch das Wasser immer weiter abgetragene Pleistozänkern. Im Osten breiten sich flache Salzwiesen aus.

Die Insel Liebitz ist Teil des nach ihr benannten Naturschutzgebietes und liegt im Nationalpark Vorpommersche Boddenlandschaft. Das Betreten des Vogelschutzgebietes ist ohne Genehmigung untersagt. Der Ostteil der Insel stellt das von Brutvögeln am dichtesten bevölkerte Gebiet dar. Neben der Lachmöwe brütet hier vor allem die Sturmmöwe in großen Kolonien. An der Steilküste des Moränenkerns siedeln Uferschwalben. Darüber hinaus brüten auf der Insel Arten der Wisenlimikolen und Entenvögel. Nachdem die Zahl der Brutpaare nach 1992 drastisch zurückgegangen ist, sind die Bestände seit 1998 stabil.

Im 1. Jahrhundert n. Chr. bestand wahrscheinlich noch eine Landverbindung nach Rügen. Liebitz wird schon Jahrhunderte lang gezielt bewirtschaftet. Die höher gelegenen Flächen wurden dabei für ackerbauliche Nutzung verwendet, während die überschwemmten Bereichemit Weidetieren besetzt waren. Bis 1960/61 wurde Ackerbau betrieben, danach fielen die Flächen vermutlich brach. Ab 1986/87 setzte die Weidebewirtschaftung wieder ein. Das Vieh wurde über die Furt von Rügen auf die Insel getrieben. Heute findet die Beweidung mit Schafen nur außerhalb der Brutkolonie statt. Auf Liebitz brüten verschiedene Seevogelarten. Eine Besonderheit ist die Sturmmöwenkolonie, einer der größten in Mecklenburg-Vorpommern.

Foto: www.nationalpark-vorpommersche-boddenlandschaft.de

Foto: www.nationalpark-vorpommersche-boddenlandschaft.de

Insel Riems

Die Insel Reims liegt im Südwesten des Greifswalder Boddens und gehört verwaltungsrechtlich zum Stadtgebiet der Hansestadt Greifswald, ist aber eine Exklave. Zu ihr gehört außer der Insel Riems auch Riemserort, ein Ortsteil, der gegenüber der Insel auf dem Festland liegt.

Die Insel Riems misst in West-Ost-Ausrichtung etwa 1.250 Meter und von Nord nach Süd an der breitesten Stelle rund 300 Meter. Sie ist in den frühen 1970er Jahren durch einen etwa 500 Meter langen, aufgeschütteten Straßendamm mit dem Festland verbunden worden und war daher mehr als 30 Jahre eigentlich nur noch eine Halbinsel. Zuvor gab es von 1926 bis 1972 für Materialtransporte eine Seilbahn zum Festland, von der noch zwei Fundamente von ehemaligen Seilbahnstützen vorhanden sind. Da die fehlende Frischwasserzufuhr der Gristower Wiek zu einer Sauerstoffverknappung in der flachen Bucht geführt hat, wurde der Damm zur Insel im Herbst 2007 auf einer Länge von 30 Metern wieder geöffnet.

1313 wurde Riems als „Rymiz“ erstmals urkundlich genannt. Später gehörte die Insel zusammen mit dem benachbarten Dorf Gristow der Familie von Dotenberg. Zwischen 1375 und 1382 gingen Riems und Gristow in den Besitz der Stadt Greifswald über, die die damals unbewohnte Insel als Weideland verpachtete. Nach 1820 wurde von der Stadt ein Gehöft errichtet, das 1883 an den bisherigen Pächter verkauft wurde. Heute wohnen nicht viele Menschen auf Riems, es gibt nur 13 Wohnhäuser, und zwar fünf Ein- beziehungsweise Zweifamilienhäuser sowie acht Mehrfamilienhäuser mit insgesamt 62 Wohneinheiten. Seit 1959 wurde als Ortschaft „Riemser Ort“ genannt, erst 1995 wurde im Gemeindeverzeichnis die Ortschaft mit dem Namen „Insel Riems“ geführt.

Die Insel Riems beherbergt die älteste virologische Forschungsstätte der Welt, die dort seit 1910 von Friedrich Loeffler aufgebaut worden ist. Loeffler hatte 1898 durch Filtrationsversuche herausgefunden, dass für die gefährliche Maul- und Klauenseuche nicht Bakterien, sondern eine bis dahin unbekannte Klasse „allerkleinster Organismen“ verantwortlich sein musste – er hatte die Viren entdeckt. Nachdem Loeffler bei seinen Untersuchungen unbeabsichtigt eine ganze Region bei Greifswald mit der Maul- und Klauenseuche infiziert hatte, zog er 1910 aus Sicherheitsgründen mit seinem Institut auf die Insel Riems. Im Dritten Reich wurden auf Riems potenzielle Biowaffen untersucht.

Zu DDR-Zeiten gab die Forschung und Impfstoffentwicklung auf Riems rund 800 Menschen Arbeit, aktuell sind es weniger als die Hälfte. Die ehemalige Produktionsstätte für Tierimpfstoffe wurde nach der Wende ausgegliedert und als Riemser Arzneimittel AG erfolgreich privatisiert. Sie hat am Standort Riems heute etwa 150 Beschäftigte.

Seit 1997 ist der Riemser Forschungskomplex Hauptsitz des Friedrich-Loeffler-Institutes (FLI). Zu den Aufgaben des FLI gehören die Erforschung von Tierseuchen, wie BSE, Maul- und Klauenseuche und Schweinepest, und die Entwicklung von Vorsorge- und Schutzmaßnahmen dagegen, insbesondere von Veterinär-Impfstoffen. 2006 wurde auf Riems an einem Impfstoff gegen die Vogelgrippe H5N1 geforscht. Ab 2008 wurde die Anlage erheblich erweitert und modernisiert. Es entstanden 89 Labore mit unterschiedlichen Sicherheitsstufen, sowie 163 Ställe. 

Wegen der Forschungsarbeiten mit Viren ist die Insel wieder für die Öffentlichkeit gesperrt, nachdem in den 90er Jahren das Wohngebiet im westlichen Teil der Insel für einige Jahre frei zugänglich war. In Quarantäneställen und Laboren gelten Sicherheitsstufen bis zu Schutzstufe 4. Das bedeutet für Beschäftigte und Besucher aufwendiges Ein- und Ausschleusen mit Kleidungswechsel und Duschen.

Foto: www.wikipedia.de

Foto: www.wikipedia.de

Insel Ruden

Die Insel Ruden befindet sich in der Mündung des Peenestrom vor der zu Mecklenburg-Vorpommern gehörenden Ostseeküste. Der Ruden befindet sich auf dem südlichen Ende der Greifswalder Boddenrandschwelle, dem Rest eines Endmoränenrückens.

Die flache Insel ist von Nord nach Süd 2,3 Kilometer lang. Die maximale Breite der Insel beträgt 395 Meter. Die Fläche beträgt 24 Hektar. Der südliche Teil mit einer Länge von 1,33 Kilometern ist eine stellenweise nur fünf bis sechs Meter, jedoch nirgends mehr als 40 Meter breite sandige Halbinsel (eher eine Sandbank), die durch Bruchsteine und Bruchsteinbuhnen vor Wellenerosion geschützt wird. Am südlichen Ende der Hauptinsel steht ein 20 Meter hoher Backsteinturm, der als Beobachtungs- und Messturm für Peenemünde erbaut wurde. Hier ist die Insel nur 1,9 Kilometer von der Küste beim Peenemünder Haken entfernt.

Seit dem 17. Jahrhundert wurde der Ruden von Dänen und Schweden als Zoll- und Lotsenstation genutzt. Nach dem Großen Nordischen Krieg gehörte die Insel wohl zum schwedischen Vorpommern, davon zeugt der Plan zur Befestigung der Insel von 1730. Anscheinend wurde die Befestigung aber nicht ausgeführt, denn auf der Insel sind davon keine Spuren erkennbar.

1865 hatte der Ruden 38 Einwohner in fünf Familien, es gab eine Schule, fünf Wohn-, zwei Fabrik- (wohl die Lotsentürme) und zwölf Wirtschaftsgebäude.

In den folgenden Jahrhunderten wurde die Insel durch die Meereserosion ständig, vor allem an der Nordküste, kleiner. Sie ging in den letzten 200 Jahren und rund 800 bis 900 Meter zurück. Dieses Material lagerte sich sukzessive im Süden der Insel an und bildete den charakteristischen Haken aus, der zum Ende des 19. Jahrhunderts rund 1,3 km lang war. Während des Sturmhochwasser von 1872 wurden an der Ostküste etwa 20 bis 26 Meter weggespült. Die Häuser standen gut einen Meter unter Wasser. Das Vieh konnte nur gerettet werden, in dem man es auf den Dachboden der Häuser trieb. Vermutlich auf Grund der Sturmflut schloss die Schule vorläufig und wurde erst 1890 wieder eröffnet. Am Ende des 19. Jahrhunderts wurde der Haken in ungefähr zwei gleich große Teile zerrissen. 1877 entstand ein erster, 400 Meter langer Steinwall an der Nordküste der Insel. Danach wurde ab 1894 mit dem Aufbau eines Schutzwalls begonnen, um die Insel als Lotsenstützpunkt zu erhalten. Nach einem weiteren Sturmhochwasser im Jahr 1904, das wiederum Landverluste zur Folge hatte, wurden die Schutzdeiche weiter verstärkt. Dabei kam es zu einer großflächigen Zerstörung der Dünen, 70 Jahre alte Bäume wurden entwurzelt. Durch die Anpflanzung von Kiefern wurde versucht, den Sand auf der Insel zu binden, zum anderen diente er als Windschutz. Es war der erste Versuch, den Ruden dauerhaft zu retten. Er war zu dieser Zeit von 88 Personen bewohnt. 1905 begann die Sanierung des südlichen Hakens. Ein Ringdamm schützt den Nordteil der Insel und im Süden verhindern eingebrachte Bruchsteine und Bruchsteinbuhnen eine drohende Abspülung.

Der Ruden gehört seit 1925 zum Naturschutzgebiet „Naturschutzgebiet Peenemünder Haken, Struck und Ruden“. Große Teile der Insel Usedom wurden bereits 1966 zum Landschaftsschutzgebiet erklärt, dazu gehörte der Ruden. Seit 1993 gehört er zum „Naturpark Insel Usedom“.

Eine Besonderheit besteht auf der südlichen Mole: Tausende Kormorane vom Brutgebiet Peenemünder Haken bevölkern die Mole, die angrenzenden Buhnen und die Sandbänke, lediglich in der Mitte der Mole gibt es eine 20 m breite freie Stelle. Das ist der Stammplatz des Seeadlers, dem sich die Kormorane nicht weiter nähern.

Die Insel, die von derzeit zwei Einwohnern bewohnt wird, verfügt über einen kleinen Hafen, der von Sportbooten angelaufen wird oder von Tagesausflüglern, die sich mit Ausflugsschiffen oder Fischerbooten übersetzen lassen. Jährlich führt das Einwohnerpaar tausende Besucher über die Insel.

Foto: wirsindinsel.de

Foto: wirsindinsel.de

Insel Vilm

Die Insel Vilm liegt vor der Südküste der Insel Rügen. Vilm gehört zu der auf Rügen gelegenen Stadt Putbus und ist Teil des Naturschutzgebietes Insel Vilm. Der Name leitet sich vom slawischen ilumu ab und bedeutet Ulme.

Die Insel liegt im Rügischen Bodden, drei Kilometer südöstlich von Lauterbach auf Rügen und 20 Kilometer vom Festland entfernt. Sie ist 0,94 km² groß, hat eine Länge von 2,5 km, und ihre höchste Erhebung beträgt 37,8 Meter über dem Meeresspiegel. Auf Vilm kommen nahezu alle Küstenformen der südlichen Ostsee vor, und ihre Natur ist von großer Artenvielfalt geprägt. Die Steilküsten sind ständigen Änderungen durch Abtragungen unterworfen, während an anderen Stellen Anlandungen von Sand und Kies erfolgen. Der Bewuchs besteht zu großen Teilen aus urwüchsigem Buchen- und Eichenbestand. Die Insel steht seit 1936 unter Naturschutz und gehört seit 1990 zum Biosphärenreservat Südost-Rügen. Sie ist gleichzeitig Europäisches Vogelschutzgebiet. Es sind nur einige wenige Häuser vorhanden, die von Naturschutzeinrichtungen genutzt werden.

Die Insel gliedert sich in drei Teile. Im Norden befindet sich der Große Vilm, auf dem sich auch die höchste Erhebung befindet. Hieran schließt sich südwestlich der schmale Mittelvilm an, der die Verbindung zum südlichen Teil der Insel, den Kleinen Vilm herstellt. An der Nordspitze des Vilms befindet sich der in den Bodden ragende Große Haken. Das Ostufer des Großen Vilms wird als Kochufer bezeichnet. Südlich schließt sich die sich vom Kochufer bis zum Knirkberg erstreckendeGroße Vilmbucht an. Die Bucht im Bereich des Übergangs vom Mittelvilm zum Kleinen Vilm auf der Ostseite wird als Kleine Vilmbucht bezeichnet. Der südlichste Punkt des Kleinen Vilms und damit der gesamten Insel trägt den Namen Schneider oder auch Der Schneider. Das Südwestufer des kleinen Vilms heißt Die Scheibe. Nördlich hiervon erstreckt sich der Kleine Haken in die See. Zwischen dem Kleinen Haken und dem Mittelvilm erstreckt sich die Bucht Am Ruptin oder Ruptin. Der Uferbereich wird als Blanke Hölle bezeichnet. Nördlich hiervon befindet sich der Vossberg. Im Wasser vor dem Westufer am Übergang vom Mittelvilm zum Großen Vilm sind in älteren Karten Die Brüder, vermutlich zwei Findlinge vor dem Ufer, eingezeichnet. Auf der Westseite des Großen Vilms befindet sich am Karkenufer der Landungssteg der Insel. Auf dem Großen Vilm befindet sich der Grüne Berg. Während in älteren Karten, aber auch in der neueren Literatur eine Erhebung am westlichen Steilufer so bezeichnet wird, trägt auf aktuellen Kartenwerken die höchste, im Inneren des Großen Vilms befindliche, Erhebung, diese Bezeichnung.

Nordwestlich der Insel befindet sich die Untiefe Schnakenwerder, die noch im 19. Jahrhundert als Insel bestand. Nah am südöstlichen Ufer befindet sich der Findling Waschstein. Ein weiterer als Geotop ausgewiesener, jedoch unbenannter Findling befindet sich auf dem Kleinen Vilm in der Nähe der Südspitze der Insel. Als Geotope sind auf Vilm darüber hinaus auch der Große Haken, die aktiven Steilufer auf Großem und Kleinem Vilm, ein fossiles Kliff auf dem Großen Vilm, sowie ein aktiver Kliffabschnitt in der Nähe des Kleinen Hakens ausgewiesen.

Etwa 2,8 Kilometer östlich von Vilm liegt eine künstliche Insel im Rügischen Bodden, die der Volksmarine der DDR zur Entmagnetisierung ihrer Schiffe diente. Heute ist sie eine von Seevögeln bevölkerte Ruine.

Mit der Einrichtung des Badehauses Goor in den Jahren 1817/18 auf Rügen, unweit des Vilms, durch Fürst Wilhelm Malte zu Putbus, entwickelte sich in dem Gebiet ein früher Tourismus. Vilm wurde als Ausflugsziel genutzt.

Ab 1819 wurde der Hof auf Vilm vom Haus Mutbus als Meierei verpachtet. Für die Pächter bestand die Verpflichtung auf die Insel kommende Gäste aufzunehmen und gegen Entgelt zu bewirten. Es wurde berichtet, dass das Leben auf dem Vilm sehr abgeschieden war. Der Maler Carl Gustav Carus besuchte die Insel im Jahr 1819. 

Der Förster Ludwig Witte pachtete das Anwesen dann ab 1844. Er hielt neben 69 Schafen und 11 Kühen, auch 3 Pferde, 2 Fohlen und 2 Schweine. Neben der umfangreichen Tierhaltung begann er mit einer stärkeren touristischen Entwicklung. Das alte Haus wurde abgerissen und durch einen Neubau ersetzt, dem für Besucher ein Saal als Salon-Anbau angefügt war. Die Besucherzahlen stiegen an. Vilm wurde häufiger als Capri der Ostsee oder Capri des Nordens bezeichnet. Neben den Urlaubern aus Putbus und Lauterbach kamen auch Einheimische der näheren Umgebung. Insbesondere zu Pfingsten wurden von ihnen Ausflüge nach Vilm unternommen. Mangels einer Gastwirtschaft wurden mitgebrachte Speisen gekocht. Besonderes beliebt war hierfür der Bereich des nordöstlichen Steilufers, woraus sich der noch heute gebräuchliche Name Kochufer ergeben soll. 1858 wurde eine Schankerlaubnis erteilt, womit das Anwesen zum Gasthof wurde. 1886 wurde ein Logierhaus errichtet, da der Badetourismus aus Putbus auf Rügen sehr rege war. Im Mai 1888 brannte eine hohle Eiche ab, als ein Hirte in ihr ein Feuer zum Kaffeekochen entzündet hatte. Die Familie Witte blieb bis zum Jahr 1908 Pächter des Anwesens. Es folgte der Pächter Fritz Beu. Er erweiterte das Logierhaus. Es hatte im Jahr 1914 dann 25 Zimmer. Unweit des Hauses am Weststrand der Insel waren einfache Badeanstalten eingerichtet.

Die Überfahrt zur Insel erfolgte mit kleinen Segel- oder Ruderbooten. Ab 1891 wurden auch Motorboote genutzt. Ab Ende der 1920er Jahre gab es eine regelmäßige Schiffsroute von Greifswald nach Vilm. Auch durch den Anschluss von Lauterbach an das Eisenbahnnetz im Jahr 1895 ergab sich eine deutlich verbesserte Erreichbarkeit der Insel. Die Besucherzahl stieg deutlich an. Es kamen nun auch viele Tagestouristen.

Am 2. Dezember 1936 wurde die Insel durch Verordnung des Stettiner Regierungspräsidenten unter Naturschutz gestellt. Allerdings wird schon in einem 1932 erschienen Reisehandbuch darauf hingewiesen, dass die Insel unter Naturschutz stehe.

Nach dem Zweiten Weltkrieg kam es am 24. Oktober 1945 zu einem schwerwiegenden Schiffsunglück in den Gewässern vor Vilm. Ein mit Munition beladenes Schiff lief auf die Untiefe Schnakenwerder. Es kam zu einer Explosion, bei der alle an Bord befindlichen 81 Personen starben. Bis heute ist dieses Seegebiet wegen der Altmunition als Sperrgebiet ausgewiesen.

Das Haus Putbus wurde im Zuge der Bodenreform 1945 enteignet. Die Verwaltung der Insel erfolgte nun durch die Stadt Putbus. Vilm erlebte wieder einen verstärkten Besucherverkehr. Wochentags besuchten bis zu 400 Personen die Insel und am Wochenende waren es sogar über 1000 Personen. Im Jahr 1953 eröffnete die Gesellschaft für Sport und Technik auf Vilm eine Segelschule, die jedoch bereits nach drei Jahren wieder geschlossen wurde. Die Stadt Putbus richtete daraufhin eine große Ausflugsgaststätte auf dem Vilm ein. Im Sommer besuchten nun regelmäßig 700 Tagestouristen die Insel. Der Bestand des Naturschutzgebietes war gefährdet.

1959 wurde Vilm für die öffentliche Nutzung gesperrt und als Urlaubsdomizil für den Ministerrat der DDR genutzt. Aus dieser Zeit stammen die heute noch vorhandenen elf Gebäude im Stil einer Fischersiedlung. Hinzu kommen ein Verwaltungsbau sowie Wirtschaftsgebäude. Als einziges älteres Gebäude blieb ein ehemaliges Stallgebäude erhalten. Vilm war nun regelmäßiges Ferienziel für hochgestellte DDR-Politiker und Mitarbeiter des Ministerrats. Auch Margot und Erich Honecker besuchten die Insel einige Male und wohnten dann im Haus Nummer 2. Die sich so ergebende Abgeschirmtheit der Insel erwies sich für die Naturschutzbelange als positiv.

Am 1. September 1990 wurde Vilm dem neugebildeten DDR-Ministerium für Umwelt, Naturschutz, Energie und Reaktorsicherheit unterstellt. Es wurde, in Abstimmung mit der Regierung der Bundesrepublik Deutschland, eine Naturschutzakademie für das Südbaltikum aufgebaut. Heute wird die Akademie als Außenstelle des Bundesamtes für Naturschutz betrieben und Tagungen und Seminare durchgeführt.

Ab 1990 wurde Vilm beschränkt wieder für die Öffentlichkeit zugänglich: Täglich können bis zu 30 Besucher unter autorisierter Führung die Insel betreten.

Insel Öhe

Im Westen der Insel Rügen, abseits des größten Trubels und Verkehrsstresses, liegt die dem Ort Schaprode vorgelagerte Insel Öhe. Sie ist ca. 75 Hektar groß und befindet sich seit vielen Generationen im Besitz der Familie Schilling, welche seit langer Zeit Landwirtschaft betreibt. Die Abgeschiedenheit macht die Öhe zu einem besonderen Bestandteil des Nationalparks Vorpommersche Boddenlandschaft und bietet ideale Bedingungen für eine natürliche und nachhaltige Landwirtschaft und Tierzucht. Höchster Punkt der Insel ist der 3,3 Meter hohe Fuchsberg.

 

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Quellen: wikipedia.de, www.nationalpark-vorpommersche-boddenlandschaft.de

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  1. […] Die Brutbestände verteilen sich dabei im Wesentlichen auf die Inseln Barther Oie, Kirr und Heuwiese, die auch die größte Artenvielfalt erkennen lassen. Geringere Bestandszahlen weisen darüber […]

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