Angeln auf Rügen
Ausrüstung, Reviere, Vorschriften und Guides für den ganz großen Fang
Ausrüstung, Reviere, Vorschriften und Guides für den ganz großen Fang
Angeln – das ist Hobby, Sport und Leidenschaft. Angeln fasziniert Jung und Alt sowie Männer und Frauen gleichermaßen. Ob gesellig im Verein oder allein an der ganz geheimen Stelle: Angler sind vereint in der Liebe zur Natur und im Traum vom ganz großen Fang. Und beim Angeln auf Rügen stehen die Chancen dafür richtig gut.
Ein Urlaub auf Rügen kann sehr gut mit dem Angeln kombiniert werden. Die Gewässer auf der und rund um die Insel Rügen gehören nämlich zu den fischreichsten der Republik. Und nicht nur das: Dank ihrer geologischen Vielgestaltigkeit und dem Zusammenspiel von Salz-, Süß- und Brackwasser ergeben sich für alle Petrijünger die unterschiedlichsten Spots und Möglichkeiten.
… nennt man die Mischung aus Meer- und Süßwasser, wie sie in den Boddengewässern Rügens vorkommt. Deren Verbindung zur Ostsee und der regelmäßige Wasseraustausch sorgen für ausreichend Sauerstoff und reichliche Pflanzenbildung. Ideale Nahrungsgrundlagen und Laichgründe für die verschiedensten Fischarten.
Kein Wunder also, dass der Große Jasmunder Bodden, der Kleine Jasmunder Bodden, der Strelasund, der Greifswalder Bodden und der Wieker Bodden ganz oben auf der Hitliste stehen, wenn es darum geht, Hecht, Zander, Barsch, Plötz, Aal und Brassen nachzustellen. Und natürlich Hering und Hornfisch nicht zu vergessen, die sich saisonal dazu gesellen.
Das Angeljahr für den Meeresangler beginnt meist schon im Februar mit den Meerforellen. Vom Boot aus oder mit der Wathose wird den begehrten Speisefischen mit der Spinnangel nachgestellt. Guten Stellen sind die mit dem sogenannten „Tigergrund“, also einer Mischung aus steinigem Boden mit Pflanzenbewuchs und einigen sandigen Stellen.
Ab Ende Februar bis Mitte Mai ziehen die Heringe in großen Schwärmen zum Laichen an die Küste. Beim Heringsangeln kommt das sogenannte „Heringspaternoster“ zum Einsatz. Der Lachs als einer der größten Heringsjäger folgt diesen Schwärmen. Er wird zumeist beim Schleppangeln vom Boot aus, dem sog. „Trolling“, gefangen.
Im April und Mai ist dann Hornfisch-Saison. Der langgestreckte Räuber mit den grünen Gräten jagt in den Flachwasserbereichen der offenen See und im Brackwasser. Man kann ihn von Seebrücken und Molen sowie an den Uferbereichen des Boddens und der Ostsee angeln. Am geläufigsten dabei sind das Fliegenfischen mit Streamer und Nymphe, das Belegen eines „Sbirullino“ mit Heringsfetzen oder ein „Silkekrogen“, eine Schlaufe aus vielen Seidenfäden.
Im Mai und im Oktober bis März ist dann die heiße Zeit für das Hechtangeln auf Rügen. Alle Bodden und Brackwasserbereiche sind dafür geeignet. Zum Einsatz kommt zumeist die Spinnangelei mit Blinker, Wobbler oder Gummifisch. Ganz „nebenbei“ erwischt man auf diese Weise auch Barsche und Zander. In stark verkrauteten Gewässern lohnt sich auch der Ansitz mit totem Köderfisch.
Ganzjährig lässt sich in der Ostsee übrigens der Dorsch fangen. Überwiegend wird er vom Boot oder Kutter aus gefangen, aber auch das Brandungsangeln auf Dorsch wird zunehmend beliebter.
Das Brandungsangeln mit schwerem Grundblei und Wurmbündel bzw. Köderfischfetzen ist übrigens auch die Methode der Wahl, wenn es auf Flunder, Scholle oder Aal gehen soll.
Das Landesamt für Landwirtschaft, Lebensmittelsicherheit und Fischerei M-V hat eine Liste der Fischarten mit deren jeweiligen gesetzlichen Schonzeiten/Fangverboten und Mindestmaßen veröffentlicht. Diese sollte jeder Angler kennen und natürlich einhalten. Zur Übersicht der Schonzeiten/Fangverbote und Mindestmaße >>>
Sehr wichtig zu wissen ist auch, dass es in Mecklenburg-Vorpommern keine freien Angelgewässer gibt. Neben dem Erwerb eines Fischereischeines muss jeder Angler also auch eine Angelerlaubnis für das jeweilig zu beangelnde Gewässer besitzen [§ 6 LFischG]. Die Ausübung des Fischfanges ohne diese privatrechtliche Befugnis gilt als Fischwilderei, die als Straftat nach § 293 Strafgesetzbuch verfolgt werden kann.
Für die Dauer von bis zu 28 Tagen können interessierte Urlauber den befristeten Fischereischein, auch Touristenfischereischein genannt, erwerben. Alle Infos dazu gibt es hier zum Nachlesen >>>
Den Touristenfischereischein und die dazu gehörenden Tages- oder Wochenangelkarten bekommt man nicht nur bei den jeweiligen örtlichen Ordnungsbehörden, sondern auch bei den Kurverwaltungen und Touristinfos. Allen Interessenten empfehlen wir unbedingt auch den Download und die Lektüre der entsprechenden Broschüre. Zum Download >>>
Achtung: Für bestimmte Gewässer benötigen Sie eine spezielle Angelerlaubnis, weil diese Gewässer teilweise verpachtet sind. Dazu gehören z.B. die Kreidebrüche östlich von Dumsevitz, die Torfstiche bei Dolgemost, der Kniepower See bei Karnitz, der Garzer See, der Sehrower Bach bis Einmündung in den Kubitzer Bodden, die Rosengartener Beek von der Ortschaft Rosengarten bis zur Einmündung in den Greifswalder Bodden und der Schmachter See bei Binz.
In unbekannten Gewässern ist es für den Laien oft schwer, die richtigen Spots zu finden. Wann man wo und mit welchem Gerät die besten Erfolgsaussichten hat, wissen fachkundige Tourenanbieter und Guides natürlich am besten. Wer sich im Stadthafen von Sassnitz beispielsweise einer organisierten Kutterausfahrt zum Dorschangeln anschließt, der geht nur ganz selten ohne Fang nach Hause. Auch in Glowe, Vitt oder in Lauterbach kann man mit Guides zusammen starten oder sich ein Boot mieten.
Selbstverständich sind auch die hiesigen Angelgeschäfte eine hervorragende Anlaufstation für Tipps und Tricks unter Gleichgesinnten. Neben der notwendigen Ausrüstung gibt´s hier natürlich auch Lebendköder (Würmer) und Gewässerkarten sowie Angelerlaubnisse.
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